2. Report 2013

Andong Medical Fund

Ende letzten Jahres kontaktierte mich Ly An, der Direktor unserer Bibliothek in Andong und erzählte mir von seiner Idee einen Medical Fund aufzusetzen. Ly Ans Idee entspringt den Gegebenheiten vor Ort in Andong. Oft sind Krankheiten und Verletzungen der Grund, warum Kinder unsere Bibliothek nicht besuchen können. Seit vergangenem Sommer wird die Bibliothek mehrmals pro Woche gründlich gereinigt, um die Verbreitung von Keimen und Krankheitserregern zu verhindern. Trotzdem sind die hygienischen Zustände in der Umgebung der Bibliothek eher mangelhaft.

Mit unserem Medical Fund sollen gesundheitliche Probleme der Kinder des Dorfes auf drei Arten angegangen werden:

1) Ein kleiner Erste-Hilfe-Kasten wurde angeschafft, mit dem kleinere Wunden sofort verarztet werden können (z.B. Wunddesinfektion). In einem Workshop haben unsere Bibliotheksmitarbeiter gelernt, wie man kleinere Wunden behandelt.

2) Bei Krankheiten oder Verletzungen können Medikamente oder Verbandsmaterial gekauft werden.

3) Bei schweren Krankheiten oder Verletzungen können wir den Transport der Kinder in eines der großen Kinderkrankenhäuser (Kantha Bopha Hospitals) in Phnom Penh finanzieren. Hier werden Kinder umsonst behandelt. Da der Slum von Andong ca. 30 km ausserhalb von Phnom Penh liegt, können sich die Familien aus Andong es sich nicht leisten ihre Kinder dort hin zu bringen.

Da hat es sich perfekt ergeben, dass unsere Freiwillige Julia, die von September 2012 bis Februar 2013 in Andong war, ausgebildete Krankenschwester ist. Sie hat unser Personal vor Ort im Umgang mit dem Erste-Hilfe Kasten geschult, damit das Programm auch nach ihrer Abreise erfolgreich weiterläuft.

Im Rahmen eines Workshops erläutern Julia und Ly An die spezifischen Probleme
in Andong und wie man sie behandeln kann.

Mitarbeiter der Bibliothek und älterere Kinder (Bibliotheksassistenten) hören gespannt zu

Ein Junge hat sich am Fuß verletzt. Da viele Kinder Barfuß umher laufen und viele (spitze) Gegenstände am Boden liegen sind solche kleineren Verletzungen leider keine Seltenheit.

Julia säubert und verarztet die Wunde.

Bibliotheksmitarbeiter Chanra klebt ein Pflaster auf die Wunde
eines Jungen, der sich am Knie verletzt hat.

Chanra desinfiziert eine Wunde

Die Verletzung am Finger von diesem Jungen...

... wird von Sokheang, einem der älteren Mädchen, die auch in der Bibliothek mithilft, verarztet.

Wunde desinfiziert. Tut auch gar nicht mehr so weh ;-)

Bei ernsteren Erkrankungen können wir mit dem neuen Medical Fund einen Transport
in eines der Kinderkrankenhäuser in Phnom Penh (ca. 30 km entfernt) finanzieren.

Smile Cambodia Stipendium - Anderen Menschen helfen

All unsere Stipendiaten haben ihre Kindheit/Jugend in Armut verbracht. Nun befinden sie sich auf einem positiven Weg hin in zu einem selbstbestimmten Leben, welches sie Dank einer guten Ausbildung nicht in Armut führen müssen. Aber sie haben ihre eigene Vergangenheit und die vielen Kinder, die nicht so viel Glück hatten, wie sie selbst, nicht vergessen.

Darum werden sie sich auch in Zukunft immer für arme Menschen in Kambodscha einsetzen. So zum Beispiel Srey Pov. Sie hat kürzlich an zwei sozialen Projekten ihrer Universität teilgenommen.

Stipendiatin Srey Pov hilft bei einem sozialen Projekt ihrer Uni mit, bei
dem Lebensmittel an bedürftige Familien auf dem Land verteilt werden.

Kinder erhalten Lebensmittel von Studenten der Pannasastra Universität.

Studenten (Srey Pov erste Reihe) mit bedürftigen Familien auf dem Land,
die Lebensmittelspenden erhielten. Ein Projekt der Pannasastra Universität.

Bei einem anderen Projekt in Kooperation mit Habitat for Humanity...

... half Srey Pov gemeinsam mit ihren Kommilitonen beim Bau eines Hauses für Arme.

Exzellentes erstes Semester

Neben den außerlehrplanmäßigen Aktivitäten laufen aber auch die Kurse an der Uni sehr gut für unsere Stipendiaten. Unser Stipendiat Piset belegte im ersten Semester seines Tourismus Studiums an der National University of Management folgende Fächer:

• History (Geschichte)
• History of Economics (Wirtschaftsgeschichte)
• Mathematics (Mathematik)
• Business English (Business Englisch)
• Ecotourism (Ökotourismus)

Piset erreichte 416 von 500 möglichen Punkten (100 Punkte pro Fach) und war somit der beste Student seiner Universitätsklasse im ersten Semester. Das Ergebnis ist vor allem deshalb exzellent, weil Pisets Schulzeit alles andere als geregelt ablief (er konnte nur unregelmäßig zur Schule gehen) und er gleich im ersten Semester seines Studiums zu den Jahrgangsbesten zählt. Herzlichen Glückwunsch Piset für diese tolle Leistung und sei weiterhin so zielstrebig und ehrgeizig!

Stipendiat Piset schließt sein erstes Semester mit exzellenten Noten ab.

Neue Freiwillige in Andong

Im März waren Beatrice und Carlo für einen Monat als Freiwillige an unserer Bibliothek in Andong. Die beiden waren so freundlich uns ihre Bilder, die eine gute Zusammenfassung ihrer Zeit in Andong bieten, für diesen Bericht zur Verfügung zu stellen.

Carlo mit Kindern in der Bibliothek

Neben einer Teilnahme am regulären Bibliothek-Betrieb...

... hatten die beiden auch einige gute eigene Ideen, die sie umsetzen konnten.
Die Bibliothek ist ein klein wenig grüner geworden.

Feinstes "Upcycling": Da dürfte die ein oder andere Hipster WG neidisch werden ;-)

Hinter der Bibliothek lag lange genug ein riesen Haufen Müll rum: Auf in den Kampf!

Und alle gemeinsam räumen auf und machen sauber.

Zum Abschied der beiden gab es dann eine kleine Abschiedsfeier.

Das lässt sich in Andong natürlich niemand entgehen.

Vielen Dank, Beatrice und Carlo!

Neue Rubrik: Artikel über Kambodscha

In Zukunft werden unsere Berichte eine neue Rubrik enthalten. Neben unseren Artikeln zu unseren Projekten gibt es zukünftig einen Artikel von Marieke zu einem typisch kambodschanischen Thema, sei es gesellschaftlich, historisch, sozial oder sonstiges. Freut euch auf unseren nächsten Bericht in dem der erste Artikel hierzu von Marieke enthalten sein wird!

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Inhalt & Photos: Marieke P., Elia, Sebastian W., Ly An, Chanra T., Julia S., Beatrice B., Carlo

Layout: Sebastian W.