Smile Cambodia

Smile Cambodia - Hilfe für Kambodscha e.V.

 

1. Report 2014

 

Neue Smile Cambodia Webseite

Wie ihr vermutlich schon bemerkt habt, haben wir eine neue Webseite. Neben einigen zusätzlichen Informationen zu unserem Verein und unseren Projekten, gibt es nun auch einen Download-Bereich, in dem es u.a. unser Smile Cambodia Magazin (2013) als PDF Version zum Download gibt (Link zum Download-Bereich). Ausserdem gibt es im Bereich Videos ein neues Video aus unserer Bibliothek in Andong, welches ihr euch unbedingt ansehen solltet (Link zum neuen Video aus Andong).

Die neue Webseite ist nun endlich für alle Internet Browser (auch den Internet Explorer) sowie für Mobilgeräte kompatibel.

Smile Cambodia Webseite
Smile Cambodia Webseite von 2010 bis Anfang 2014

 

Smile Cambodia Webseite
Die erste Smile Cambodia Webseite von 2009 bis 2010


Englisch-Lehrer Sopheak wird Lehrer an einer öffentlichen High School

Ende 2013 ging die Zeit unseres Englisch-Lehrers Sopheak in Andong zu Ende. Er leitete seit Ende 2011 für zwei Jahre den Englisch Unterricht, der unserer Bibliothek angeschlossen ist.

Sopheak hatte sich auf eine Stelle als staatlicher Lehrer beworben und im Herbst 2013 die Aufnahmeprüfung hierfür bestanden (was alles andere als leicht ist...). Er wird nun ein einjähriges Vorbereitungsprogramm durchlaufen und anschließend Lehrer an einer staatlichen High School werden.

Für unser Programm ist das natürlich ein Verlust, da Sopheak hervorragende Arbeit geleistet hat und die Kinder ihn sehr ins Herz geschlossen haben. Auch Sopheak ist nachhaltig begeistert von dem Projekt in Andong und besucht die Bibliothek weiterhin regelmäßig.

Die positive Seite ist: Sopheak hat in seinen letzten zwei Jahren in Andong auch selbst sehr viel lernen können und wird das Gelernte in den nächsten Jahren an seine Schüler weitergeben. Wir freuen uns daher sehr über seinen Erfolg und wünschen Ihm für die Zukunft alles Gute!!!

Smile Cambodia Webseite
Sopheak hat von 2011 bis Ende 2013 als Lehrer...

 

Smile Cambodia Webseite
...den Englisch-Unterricht, der unserer Bibliothek angeschlossen ist, geleitet.

 

Smile Cambodia Webseite
Dabei konnte er auch selbst viel lernen, was er in Zukunft an seine Schüler weitergeben wird.

 

Lernen zurückzugeben

Nicht nur Sopheak hat etwas gelernt, was er weitergeben kann. Auch unsere Stipendiatin Srey Pov nimmt immer wieder an Aktionen ihrer Universität PUC (Pannasastra University of Cambodia) teil, die bedürftigen Menschen in Kambodscha helfen.

Stipendiatin Srey Pov
Srey Pov (zweite von links oben) bei einem sozialen Projekt ihrer Uni PUC
in einem Dorf in der Provinz Takeo.


Stipendiatin Srey Pov
Das Projekt stand unter dem Motto "Knowing good, loving good, doing good". Neben Lebensmittelspenden an Mönche und bedürftige Ältere aus dem Dorf...

 

Stipendiatin Srey Pov
... haben die Studenten dabei geholfen die Gegend um den Tempel sauber zu machen
und den Müll zu beseitigen.

 

Stipendiatin Srey Pov
Alle am Projekt teilnehmenden PUC Studenten (Srey Pov: neunte von links unten).

 

Vom Slum in Andong nach Japan
(Sokheang macht einen Austausch nach Miyazaki)

Letztes Jahr im Sommer konnten wir Sophorn einen mehrmonatigen Austausch-Besuch in Frankreich ermöglichen (Details siehe hier) - Anfang Januar hat ein weiteres Mädchen von einem unserer Projekte die Chance bei einem Austausch im Ausland zu lernen.

Sokheang (15 Jahre alt) arbeitet, seit es unsere Bibliothek in Andong gibt (Frühjahr 2011), als Bibliotheksassistentin mit. Seit ca. einem Jahr unterstützt sie auch den angeschlossenen Englisch Unterricht und unterrichtet die Schüler aus Level 1.

Unser Direktor Ly An war 2008 selbst mehrere Monate in Japan und hat dort bei einer NGO ein Training als Bibliothekar erhalten. Nun konnte Ly An durch Kontakte zu derselben japanischen NGO Sokheang einen dreimonatigen Austausch in Japan, in der Präfektur Miyazaki im Süden von Japan, ermöglichen. Der vollständige Aufenthalt sowie die Reisekosten für Sokheang werden dabei von der japanischen NGO getragen. Smile Cambodia hat Sokheangs Vorbereitung für die Reise nach Japan (z.B. den Kauf von warmer Kleidung sowie den Transport zum Flughafen) mit einem kleinen Betrag unterstützt. Im folgenden sehen Sie einige Bilder von Sokheangs Abreise und Ankunft in Japan:

 

Sokheang
Abschiedsfeier für Sokheang (vorne rechts) - neben ihren Eltern und ihren
fünf Geschwistern (ein jüngerer Bruder und drei jüngere Schwestern) waren auch
Direktor Ly An (nicht im Bild) und Bibliotheksleiter Chanra (vierter von links) mit dabei.

 

Sokheang
Ly An (zweiter von rechts oben) mit Sokheangs Familie zum Abschied
am Flughafen in Phnom Penh.

 

Sokheang
Sokheang in Japan - das erste mal in "kaltem Klima" (also weniger als 25 Grad).

 

Sokheang
Mitglieder der japanischen NGO, die sich während ihres Aufenthalts um sie kümmern
und sie betreuen, heissen Sokheang willkommen.

 

Sokheang
Sokheang besucht die Bibliothek an der auch Ly An im Jahr 2008 ein
Training als Bibliothekar absolviert hat.

 

Sokheang
Ein wenig moderner und umfangreicher als unsere Bibliothek in Andong.

 

Sokheang
Thema Mülltrennung: Auch hier lässt sich vieles in Japan lernen was dann zu Hause in Kambodscha umgesetzt werden kann.

 

Sokheang
Aber auch kreative Aktivitäten sollen bei Sokheangs Aufenthalt in Japan eine Rolle spielen.

 

Sokheang
Während ihrer Zeit in Japan besucht Sokheang Klassen der Nissho Gakuen High School.

 

Sokheang
Sokheang wird von dem japanischen Lehrer ihren neuen Mitschülern vorgestellt.

 

Sokheangs Stundenplan in Japan besteht aus verschiedenen Kursen: Dazu zählt ein Englischunterricht, ein Koch- und Backkurs, Kunstunterricht und Sportunterricht. Desweiteren erhält sie ein spezielles Training als Bibliothekarin mit pädagogischer Ausrichtung auf den Unterricht von Kleinkindern.

Sokheang lebt während ihrer drei Monate in Japan bei verschiedenen japanischen Gastfamilien. Wir sind sicher, dass Sokheang viel Neues lernen und spannende Eindrücke sammeln wird. Wir hoffen, dass sie einiges von dem Gelernten in Zukunft an unserer Bibliothek in Andong einsetzen kann.

 

Das Geschäft mit dem Mitleid - "Falsche Waisenhäuser" in Kambodscha

Das Thema "Waisernhäuser in Kambodscha" hat es in den vergangenen Monaten auch immer wieder in die deutschen Medien geschafft. Leider hat sich hier ein eigener Wirtschaftszweig entwickelt in dem junge Kinder aus ihren Familien genommen und für wirtschaftliche Zwecke instrumentalisiert werden.

Wer als Freiwiliiger ins Ausland geht, sollte sich daher im Vorfeld ganz genau informieren, für welche Organisation man tätig wird.

Im folgenden könnt ihr einen Kommentar von Marieke zu diesem Thema lesen:

"Desolate hygienische Zustände, mangelnde Versorgung, Missbrauch von Schutzbefohlenen und Waisen, die gar keine sind- und mittendrin Freiwillige aus aller Welt, die zwischen Abi und Studium oder im Rahmen eines Sabbaticals "Gutes tun" wollen.
Das, was in den kürzlich ausgestrahlten Berichten der öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern bemängelt wird, ist leider kein Einzelfall.

In der Reportage "das Geschäft mit dem Mitleid" berichtete zuletzt das ZDF über den Trend, den eigenen Lebenslauf mit ein paar Wochen sozialer Arbeit, vorzugsweise in einem Entwicklungsland, aufzupolieren. Am Beispiel verschiedener Waisenhäuser in Kambodscha zeigte die Reportage auf, wie die vermeintlichen Waisenkinder als Touristenattraktionen zur Schau gestellt werden- in kaum beaufsichtigten Häusern, in denen sich jeder nach Herzenslust umsehen und anschliessend als Englisch- oder Hygienelehrer versuchen kann. Von den Spenden und dem Geld, das die Freiwilligen zur Vermittlung durch eine Agentur bezahlen, kommt bei den Kindern letztendlich kaum etwas an.
Profit aus den Kindern schlagen demnach vor allem besagte Agenturen sowie die Leiter dieser Waisernhäuser in Kambodscha. Oft geben Eltern ihre Kinder in der Hoffnung auf eine bessere Versorgung und eine solide Schulausbildung zur Pflege an solch zweifelhafte Einrichtungen ab.
Die enttäuschten Volontäre fliegen nach wenigen Wochen wieder zurück nach Hause- im Gepäck die schale Erkenntnis, dass sie nicht viel vor Ort lassen konnten ausser ein paar Buntstiften und einem Haufen Kinder, die weiterhin ohne Aufsicht, Ziel und Bildung sind.
Was soll aus dieser jungen Generation in Kambodscha werden, wie passt eine solche "Basis" mit dem glitzernden Phnom Penh zusammen, in dem abseits der staubigen Wohngebiete alles immer schneller, höher und lauter wird?

Sokheang
Die Facebook Seite Responsible Volunteering setzt sich für verantwortungsbewussten Freiwilligendienst ein und versucht verantwortungsbewusste
Organisationen mit Freiwilligen zusammen zu bringen.

 

Und vor allem: wie kann man es anders machen?
Wer sich von Deutschland aus auf die Suche macht, um im Rahmen eines mehrwöchigen Auslandsaufenthalts seine Fähigkeiten unterstützend einzubringen, hat zunächst zwei Möglichkeiten: man sucht sich auf eigene Faust etwas oder wendet sich an eine der vielen Agenturen, die speziell darauf ausgerichtet sind, freiwillige Helfer zu vermitteln. Letzterer Weg ist einfacher, birgt allerdings auch seine Tücken: wer sich über eine Agentur vermitteln lässt, läuft Gefahr, horrende Summen für Vermittlung und Betreuung vor Ort zu zahlen. Der Flug ist meistens exklusive.
Zudem steigt das Risiko, in einer Institution zu landen, die unter dem Deckmantel der Kinderbetreuung und -Ausbildung vor allem ein Ziel verfolgt: idealistischen jungen Menschen mit guten Absichten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Natürlich gibt es neben diesen schwarzen Schafen ebenso viele positive Beispiele- aufgrund mangelnder staatlicher Kontrollen und Kambodschas größtem Problem, der allgegenwärtigen Korruption, werden diese jedoch nicht selektiert.

Darum gilt es vor allem: wachsam sein, hingucken, nachfragen, ausfiltern.
Und wenn nötig noch vor Ort reklamieren und den Praktikumsplatz wechseln.

Und sonst?
Eine mögliche Alternative zu diesen Verwahranstalten der vermeintlich elternlosen Kindern haben wir vor über drei Jahren in Andong errichtet: unsere Bibliothek dient den Kindern und Jugendlichen als Ganztagshort, der von Lehrern und Erziehern geleitet wird. Anstatt die Kinder also aus den Familien zu holen, haben wir das, was fehlt, zu den Familien gebracht. So kann im besten Fall sogar eine Wirkung über das Kind hinaus- eben bis ins Elternhaus- erzielt werden.
Als zum Beispiel im letzten Jahr die Bibliothek wegen einer hochgradig ansteckenden Virusinfektion geschlossen werden musste, verbrachten unsere kambodschanischen Mitarbeiter Ihre Arbeitszeit in den Familien des Slums- um aufzuklären und Tipps zu einer besseren Hygiene zu geben.
Natürlich ist eine solche Betreuung für tatsächliche Waisen nicht ausreichend (diesen Zweck soll und kann unsere Bibliothek auch gar nicht erfüllen).
Aber die Bibliothek ist ein Beispiel dafür, wie man auch mit geringen Mitteln viel erreichen kann- und nicht zuletzt durch die Kinder auch IN den Familien wirken kann, anstatt Kinder aus intakten Familien heraus zu reissen, um aus Ihnen Profit zu schlagen."

 

 

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Inhalt & Photos: Sebastian W., Marieke, Matsuzaki M., Ly An, Chanra T., Srey Pov M.,

Layout: Sebastian W.